Yuan hat die DSH-Prüfung an der Kasseler Universität im Juli 2018 bestanden. Seit dem Wintersemester studiert er an der Uni seiner Wahl in Süddeutschland. Dort will er demnächst seine Masterarbeit mit einem Thema zur künstlichen Intelligenz anfertigen. Per Videokonferenz pflegt er weiterhin die Kontakte zu seinen deutschen Mentoren. Das Jahr in Kassel war eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Es hat tiefe Einblicke in Kultur der Menschen mit anderer Nationalität ermöglicht. Im Bild sitzt Yuan mit seiner Vermieterin vor dem Fritzlarer Dom, den man zuvor gemeinsam besichtigt hatte.
Neben den interkulturellen Aspekten gab es auch technische Gesichtspunkte in Sachen Videokonferenz. Drei verschiedene Konferenzlösungen kamen zum Einsatz, wenn man sich an unterschiedlichen Orten aufhielt. Ein Gesellschafter der bluepages GmbH war als Architekt gerade in den Ruhestand gegangen. Weil er in Trendelburg, d.h. dem nördlichsten Zipfel Hessens wohnt, kann man nicht mal eben für ein einstündiges Fachgespräch nach Kassel reisen. Er hat nicht nur Interesse an Kunst und Kultur, sondern auch sehr gute Kenntnisse der deutschen Sprache. Per Videokonferenz konnte er in den Wochen vor Yuans DSH-Prüfung dutzende Male Unterstützung leisten. So konnte der junge Chinese das Verstehen und Verarbeiten von akademischen Hör- und Lesetexten mit Muttersprachlern üben, ohne dass Anfahrtszeiten und -Kosten entstanden. Für Kleingruppen gibt es von allen verwendeten Videokonferenzsystemen kostenlose Versionen.
Im unten gezeigten Video kann man die ersten Versuche mit BLIZZ von TeamViewer sehen.
Der Beitrag passt zu den eigenen Erfahrungen des Autors. Wer als älterer Deutscher eigene Kinder mit Auslandserfahrungen hat und jetzt mit mehreren Studenten aus China in einer WG lebt, kann sich in die Schwierigkeiten internationaler Studenten hineinversetzen und denkt über Fördermöglichkeiten nach.
Viele internationale Studenten haben zu wenige Kontakte zu Einheimischen, um die Sprache des Gastlandes täglich zu praktizieren. Das liegt nicht nur an deren Mentalität. „Internationale Studenten – Bessere Worte“ weiterlesen
Skizze zur Vorgehensweise und zur Aufwandsschätzung bei anspruchsvollen Projekten:
Suche eines Partners im anderen Sprachraum, z.B. mit Hilfe von Goethe- oder Konfuzius-Instituten oder von interessierten Firmen.
Wahl einer Videokonferenzsoftware, die von beiden Partnern genutzt werden soll (BLIZZ, Google Hangouts, Skype, Adobe Connect, Cisco WebEx, RingCentral, alfaview, WeChat)
Abstimmung eines Drehbuchs zum Thema des Dialoges oder Vortrages
Aufnahme der Videokonferenz: In der Regel sind ein bis zwei Wiederholungen notwendig
Anleitung zum Schnitt des Videomaterials (Software: Camtasia o.ä.)
Freigabe des „Final Cut“ der Video-Aufnahmen durch alle Beteiligten
Transkription des Final Cut in der gesprochenen Sprache für die Untertitel (Software: Camtasia o.ä.)
Übersetzung der Transkription in die Zielsprachen (Chinesisch, Deutsch, Englisch, Französisch…)
Zusammenstellung eines Vokabulars auf der Basis des Transkriptes als Vokabelliste mit Verlinkungen zu Wörterbüchern und geeignetem Bildmaterial (Software: Office)
Zusammenstellung von Vokabeltests zur Selbstlernkontrolle im Form eines mit JavaScript realisierten Quiz oder zur Durchführung von Lernerfolgskontrollen auf Lernplattformen wie Moodle (Software: Office, VBA, XML)
Zusammenfassung des Projektes in einem ca. zweiseitigen Text. Daraus leiten sich Lückentexte zur Überprüfung des Textverständnisses und zur Beherrschung der Grammatik ab. (Software: Office, Quizdidaktik-Tools, Moodle)
Veröffentlichung des Projektes als Open Educational Ressource (OER) auf der Basis eines Content Management Systems (Software: WordPress oder ähnliche)
alternativ: Veröffentlichung des Projektes als Open Educational Ressource (OER) auf der Basis eines Lern Management Systems (Software: Moodle oder ähnliche)
Umsetzung: Lehrer und Studenten erhalten das Knowhow und die persönliche Betreuung zur Gestaltung eigener Projekte über eine Moodle-Plattform der bluepages GmbH. Dabei werden sowohl asynchrone Elemente, wie Erklärvideos und Texte, als auch synchrone Bestandteile in Form von Videokonferenzen enthalten sein.
Ziel des bluepages-Angebotes: Die mit den Service-Learning Projekten der Teilnehmer produzierten Bildungsmaterialien können kostenlos als OER zur Verfügung gestellt werden. Die Zielgruppen der OER sind sowohl Volkshochschulen als auch kommerzielle Anbieter von Sprachkursen. Die Weitergabe des Produktions-Knowhows an die Multiplikationen, d.h. die Projektleiter ist natürlich nicht kostenlos.
Die bluepages GmbH schlägt vor, dass zukünftige Projektleiter (2. Generation) in deutscher oder chinesischer Sprache per Lernplattform eingewiesen werden. Wenn die zukünftigen Projektleiter die Software für die ersten 8 Schritte sicher beherrschen, starten sie ihre eigenen Projekte. Sie werden dabei von den Projektleitern (1. Generation) der bluepages GmbH gecoacht. Die maximale Gesamtdauer der Teilnahme beträgt ein Jahr.
Die Erfahrungen des E-Learning-Trainers Konrad Rennert ergeben eine Aufwandsschätzung von 250 bis 400 Stunden für die Teilnehmer. Dieser Aufwand wird über einen Zeitraum von mehreren Monaten bis zu einem Jahr anfallen und deckt auch die Entwicklung eines eigenen Projektes im Umfang der gezeigten Lektionen ab.
Für die vollständige Know-how-Weitergabe an zukünftige Projektleiter schlägt die bluepages GmbH einen Festpreis vor: 6000 Euro zuzüglich gesetzliche Steuern pro Projektleiter/Teilnehmer. Die Umsetzbarkeit der Schritte aus der Projektskizze wurde bereits mit dem chinesischen Studenten Yuan XU erprobt. Er könnte bei entsprechender Nachfrage das Projekt für chinesische Kunden in deren Muttersprache leiten. Das Kursangebot startet allerdings nur, wenn sich mindestens 5 zahlende Teilnehmer finden.
Die Möglichkeiten der Zusammenarbeit unter Aspekten von Teamfähigkeit, Sprach- und Computerkenntnissen möglicher Teilnehmer werden in einer einstündigen Videokonferenz besprochen. Die Prüfung, ob die Voraussetzungen für eine Teilnahme gegeben sind, ist natürlich kostenlos.
Vor der Immatrikulation von Studenten, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, steht ein DSH-Sprachtest oder ein Abschluss der dem DSH gleichgestellt ist:
Im Haus der bluepages GmbH wohnt derzeit ein chinesischer Student, der in Kürze eine der genannten Prüfungen ablegen möchte.
Diese WordPress-Website entstand, weil ein Erfahrungsaustausch mit dem Studenten kreative Ideen hervorbrachte.
Das folgende Video dient zum kombinierten Einsatz von Lesen, Hören und der Betrachtung des Videos mit den lautlos gesprochenen 20 Worten. Eine deutschsprachige Probandin schaffte es auf Anhieb 18 der 20 Worte richtig zuzuordnen. Die vertauschte die Worte Sprachprüfung und DSH-Prüfung, die später kommt.
Wer die Anleitung im Video versteht und die zugehörigen Buchstaben in der richtigen Reihenfolge an die genannte URL anhängt, wird auf eine Seite mit einigen Nationalhymnen geleitet.
Wer mogeln möchte oder weniger Zeithat, kann sich zunächst das untere Video ansehen und hört dabei die Worte, die im oberen Video nicht zu hören sind. Viel Spaß beim Lauschen und Nachdenken.
Beide Videos sind bei YouTube mit einer CC-BY Lizenz freigegeben. Wer die Camtasia-Software hat, kann das Projekt als ZIP-Datei importieren (8,5 MB). Es ist ebenfalls mit einer CC-BY-Lizenz freigegeben.
Die Überschrift beschreibt die Aktivitäten von Yuan Xu (CN) und Konrad Rennert (DE). Der Begriff Service-Learning kommt sowohl in der deutschen als auch in der chinesischen Wikipedia vor. Die beiden genannten sind in unterschiedlichen Kulturkreisen aufgewachsen. Den Diplomphysiker aus Deutschland und den chinesischen Bachelor der Elektrotechnik trennen mehr als vier Jahrzehnte. Sie verbindet jedoch der Standort Kassel. Durch eine verpatzte DSH-Prüfung ergab sich die interkulturelle Zusammenarbeit. Noch ist es ihr Hobby, neue Internet-basierte Methoden zum Erlernen von Fremdsprachen zu erforschen. Gemeinsam entwickelten sie zwei Lektionen zur nachhaltigen Ergänzungen von Sprachschulungen mit Online-Bildungsmaterialien. Anfang 2018 definierten sie auf der Basis ihrer gemeinsamen Projekte einen Lernzielplan für das Training von Multiplikatoren. Mit dem Plan sollen nachvollziehbare Standards für eine systematische Ausbildung in virtuellen, interkulturellen Klassenzimmern festgelegt werden. Zur Vermeidung von Reisekosten in weit entfernte Länder schlagen sie die Einbeziehung von Videokonferenzsystemen vor. Damit hat Konrad Rennert schon gute Erfahrungen. Erst vor Weihnachten hat er als Dozent mit Videokonferenzsystemen seine Kursteilnehmer an 10 deutschen Standorten des Anbieters alfatraining für den ECDL vorbereitet.
Yuan Xu ist seit dem Wochenende vor der Bundestagswahl in Deutschland. Seitdem hat er soviel Deutsch gelernt, dass er die Sprachprojekte in kürzester Zeit ins chinesische übertragen kann. Auch er kennt sich mit Videokonferenzen aus. Mit seinen Eltern und Freunden in Südchina hält er über kostenlose Videotelefonie Kontakt.
Die Aufteilung der Lektionen zum Sprachtraining wurde jetzt für WordPress und für Moodle vereinheitlicht.
Interessenten können sich damit schneller zurechtfinden, wenn sie beide Plattformen kennenlernen möchten. Medienkompetenz und mediendidaktisches KnowHow sind auf der Basis von WordPress schneller zu vermitteln. Moodle ist als Lernmanagementsystem komplexer und benötigt daher eine längere Einarbeitung.
Anfang des Jahres 2018 wird die bluepages GmbH einen Online-Kurs mit einem Live-Unterrichtsanteil via Videokonferenz-Software anbieten. Damit kann das komplette Produktions-Knowhow erworben werden. Zum Kursinhalt gehören sowohl die Video-Produktion mit Untertiteln als auch die Produktion von Vokabellisten samt der zugehörigen Vokabeltests.
Zur Überprüfung des Textverständnisses und der Grammatik werden diverse Varianten von Lückentexten und Lückentests angeboten.
Die Teilnehmer werden in einer eigenen Moodlecloud oder auf einer eigenen WordPress-Installation alle hier gezeigten Fallbeispiele installieren und mit eigenen Projekten ergänzen.
Interessenten für den geplanten Kurs „Online Sprachtrainings produzieren“ können sich ab Februar 2018 anmelden.
Mit der „Deutschen Sprachprüfung für den Hochschulzugang (DSH)“ weisen ausländische Studenten nach, dass sie ausreichende Kenntnisse der deutschen Sprache haben, um an einer deutschen Hochschule zu studieren.
Yuan Xu bereitete sich bis September 2017 an einer chinesischen Universität auf sein Studium in Kassel vor. Es soll mit einem deutschen Masterabschluss enden. Das in China erlernte Vokabular und die Beherrschung der Grammatikregeln der Deutschen Sprache zeigen, dass er Begabung und den Willen zum Erfolg hat. Was jedoch bei seiner Ankunft fehlte, sind reale Erfahrungen mit deutschen Muttersprachlern und die alltägliche Praxis.
Das traf es sich gut, dass Yuans Vermieter Konrad Rennert ein E-Learning Spezialist ist und selbst Online-Bildungsmaterialien produziert. Im Oktober 2017 wurde ein deutsch- chinesisches Joint-Venture besprochen und in der Freizeit umgesetzt. Das ist für beide Partner eine Win-Win-Situation: Konrad weißt Yuan in preiswerte Technologien zur Produktion von Bildungsmaterialien ein. Das geschieht natürlich in Deutsch. Yuan übersetzt die im Video aufgezeichneten Gespräche und stellt Vokabellisten und ein Glossar zusammen.
Ein erstes Video behandelte die Mülltrennung in Deutschland. Es wird später als Pilotversuch veröffentlicht. Yuan nutzte seine chinesischen Kontakte, um ein möglichst großes Interesse bei chinesischen Website-Besuchern zu wecken: Das Freizeitverhalten der Deutschen ist für die chinesischen Ansprechpartner von Interesse.
Yuan bereitete ein kleines Drehbuch für ein Interview vor. Man setzte sich von Konrads HP-Envy-Notebook und zeichnete mit der integrierten Webcam das Gespräch auf. Yuan bearbeitete die Aufzeichnung mit der Camtasia-Software und führte die Übersetzung der Untertitel durch.
Das Ergebnis dokumentiert die erfolgreiche Zusammenarbeit: Konrad Rennert kann sein in Jahren erworbenes Knowhow testen. Yuan lernt in seiner Freizeit praxisnahes Deutsch. Er erhält nebenbei auch noch umfassende Einblicke in die Technologie zur Produktion preiswerter und effizienter Bildungsmaterialien.
Konrad will als Geschäftsführer der bluepages gmbh in Zukunft das bei dem Pilotprojekt erworbene Knowhow vermarkten. Angeboten werden komplette Lerneinheiten im Umfang dieser vorliegenden Website und das Knowhow zur Produktion vergleichbarer Angebote.